Internet - 1997/1998 langsam und teuer |
zB "dialup" bei swissOnline ab 1. Juli
1997 (und natürlich zuzüglich der Telefonkosten !!!) |
Als sich die Politiker der kommunikationsfossilen Stadt Basel gegen Ende der 80er-Jahre doch noch für die Erstellung eines lokalen Kabelnetzes erwärmen liessen, standen sich mehrere Erschliessungsprojekte gegenüber. Dass sich schliesslich die Idee einer "Stiftung Kabelnetz Basel" mit einer "Balcab AG" als Betreibergesellschaft durchsetzte, war wohl eher den geschickt kaschierten finanziellen Interessen der Promotoren als den vordergründig immer wieder betonten technischen Vorteilen zuzuschreiben. Wer jedenfalls bei "der fast weltweit einzigartigen vollen Rückwärtskompatibilität" des Netzes eine Aufschaltung des damals gerade boomenden "Videotex" erwartete, wurde arg enttäuscht. Er musste weiterhin erst bei PTT-Telecom und anschliessend bei swissOnline mit 1.2, 2.4 oder - wenn er für ein entsprechendes Modem 1'700 bis 2'300 Franken locker machen konnte - 9.6 kbps zufrieden sein. Dass Videotex angesichts der grossen Vorteile des sich rasch entwickelnden Internets "zukünftig" einmal an Bedeutung verlieren könnte, war unbestritten (Übrigens: Videotex wurde dann schon auf den 30. September 2000 eingestellt). Um das Feld nicht den innert kurzer Zeit aus dem Boden geschossenen Internet-Zugangsfirmen überlassen zu müssen, bot nach vorgängigem Markttest swissOnline ab 1. Juli 1997 kombinierte Videotex-Internet-Abos an. Ein Kostenvergleich der damaligen Benutzungsgebühren - natürlich immer ohne Telefon-Verbindungskosten - mutet heute ziemlich seltsam an:
Da etwa gleichzeitig auch der Telefonzugang durch Schaffung von 26 Zugangsknoten in der Schweiz für die grosse Mehrheit der Kunden auf den Nahtarif reduziert wurde, waren für den Endverbraucher doch beachtliche Einsparungen möglich. Zudem verstanden sich die 29 Franken des sogenannten "Power"-Abos während den ersten 15 Monaten für den Internet-Zugang als Benutzungs-Flat-Rate. Aber ab Oktober 1998 mussten dann die Abonnenten, die 50 Zugangstunden überschritten, jede zusätzliche Stunde wieder mit vier Franken nachbezahlen. Diese Mitteilung wurde aber mit der gleichzeitigen Ankündigung von HiSpeed-Internet versüsst. An der Orbit '98 könne erstmals die "neue Dimension" getestet werden, die die damals noch selbständige Swissonline AG in Zusammenarbeit mit der Cablecom Holding AG künftig anzubieten gedenke.
Irgendwann in der Zwischenzeit waren aber
auch die Balcab-Verantwortlichen erwacht und realisierten, wenn auch nicht
als Erste aber aufgrund der netzseitigen Vorteile doch immerhin noch vor
der "Zürcher" Konkurrenz, den Internetzugang über Kabel. |
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