flicflac's Tipps und Tricks:

Der frühere Premium-Spamfilter

 

Der Premium-Spamfilter konnte bis etwa Mitte Mai 2007 von allen zahlenden SwissOnline/HiSpeed/Balcab-Kunden für jedes einzelne Mail-Konto zusätzlich zum Basic-Filter aktiviert werden. Die Einstufung eines Mails als Spam beruhte  auf dem Punktesystem von "SpamAssassin". Jedes Mail wurde analysiert und erhielt pro verdächtige Eigenschaft meist viele Tausendstelspunkte. Wurde hingegen eine entlastende Eigenschaft festgestellt, fand ein Punkteabzug statt. Das Punktetotal (auf Zehntelspunkte gerundet) und die Eigenschaften wurden in den Nachrichtenkopfzeilen ausgewiesen.  Durch Einträge von Mail-Adressen in eine weisse (minus 50.0 Punkte) oder schwarze Liste (minimal plus 50.0 Punkte) konnte der Kunde einzelne Mail-Absender bevorzugen oder immer als Spammer kennzeichnen.

Wurde im Benutzerprofil unter Spamsettings "Markieren" oder "Blockieren" gewählt, wurden default-mässig Mails mit 5.0 und mehr Punkten herausfiltriert. Diese Punkteanzahl konnte bei der Cablecom (im Gegensatz zu andern Providern oder Hostern) durch den Kunden nicht verändert werden, obwohl in der verwendeten Version (2.6) meist schon Mails mit 2.0 und mehr Punkten Spams waren. Wollte der Kunde weitere Mails als Spam behandeln, konnte er zum Beispiel unter Microsoft Outlook durch Benutzung des Regelassistenten etwa mit dem Regelsatz:

 "Nach Erhalt einer Nachricht mit X-Spam-Level: *** in der Nachrichtenkopfzeile diese endgültig löschen"

noch feiner aussortieren. Doch dies ist nun alles "Geschichte". Die Neuigkeiten kommunizierte Cablecom etwa anfangs Juli mit folgendem Text auf einer Hilfeseite im Internet:

Im Zusammenhang mit Systemharmonisierungen sind einige technische Anpassungen notwendig. Um Ihnen bereits in naher Zukunft neue Funktionen anbieten zu können, werden diverse selten genutzte Funktionen abgeschaltet. Die technischen Anpassungen betreffen die folgenden Funktionen:

SPAM-Filter Premium
Sie erhalten neu die Möglichkeit, SPAM-Einstellungen mit einem «Klick» zu administrieren. Die SPAM-Konfigurationen werden in einem ersten Schritt zentral vorgenommen. Dies bedeutet, dass es nicht mehr notwendig ist, eine persönliche «Black- & Whitelist» zu führen. In einem nächsten Schritt werden Ihnen verschiedene Möglichkeiten für die Handhabung von SPAM-E-Mails zur Verfügung gestellt. Bei aktiviertem SPAM-Schutz bleibt Ihre E-Mail-Box weiterhin vor SPAM geschützt.

SMS-Benachrichtigung bei neuen E-Mail Nachrichten
Die SMS-Benachrichtigung bei neuen E-Mail-Nachrichten wird deaktiviert, da unsere neue E-Mail-Plattform diese Funktion nicht mehr unterstützt. Sie können aber weiterhin ganz bequem über Ihr hispeed Portal SMS-Nachrichten an die von Ihnen gewünschte Mobiltelefon-Nummer versenden.

Dies zeigt einmal mehr, wie es die Marketing-Leute von Cablecom geschickt fertig bringen, effektive Nachteile (Keine weisse und schwarze Liste mehr möglich; Verzicht auf das System der Spam-Sternchen in der Kopfzeile; Intransparenz bei der Bestimmung der Spam-Eigenschaften) als wesentliche Vorteile zu verkaufen. Wäre die neue Lösung, die einzig aufgrund der Auslagerung der gesamten Mailverarbeitung durch die Cablecom an eine andere Tochter ihrer Liberty-Global-Mutter eingeführt wurde, zumindest effizienter als die bisherige, könnte man zur Tagesordnung übergehen. Bisher ist die Cablecom aber den Beweis für eine Verbesserung schuldig geblieben.

Es sei nicht verschwiegen, dass auch "SpamAssassin" seine Tücken hatte. Wer es weiterhin bei Mail-Konten anderer Provider oder Hoster benutzt, muss bei der Festlegung der Spam-Grenze unbedingt die Versionsnummer beachten. Neuere Versionen (als die früher von der Cablecom verwendete) akkumulieren zusätzliche Regelverstösse, was zwangsläufig zu einer höheren Punktzahl führt. Dazu können diese Versionen auch Konfigurations- oder Programm-Fehler enthalten, die die Punktzahl regelrecht in die Höhe schnellen lassen. So weiss man, dass die Regel:

"FORGED_MUA_OUTLOOK E-Mail täuscht E-Mail-Programm MS Outlook vor"

hierzulande in Wirklichkeit das Verwenden von Microsoft Outlook mit bis zu 2.0 Punkten bestraft. Ob dies nur auf einem Fehler oder der Böswilligkeit eines Microsofthassers beruht, bleibe mal offen ...
 

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